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GUT SPRECHEN KOMMT VOR LESEN UND SCHREIBEN
Sprachförderung für Vorschulkinder
Veröffentlicht am 22.02.2010
"Etwa 70 Prozent der Weltbevölkerung spricht täglich mindestens zwei Sprachen, etwa 50 Prozent der Kinder sprechen in der Schule eine andere Sprache als in der Familie. Mehrsprachigkeit ist keine Belastung, sondern eine Errungenschaft kultureller und sprachlicher Vielfalt. Deshalb sollten Kinder aus Migrantenfamilien nicht nur Deutsch lernen, sondern auch ihre Erstsprache weiterentwickeln."
Prof’in Dr. Diemut Kucharz
Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Pädagogik der Elementar- und Primarstufe, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Kinder, die sprachliche Defizite haben, wenn sie eingeschult werden, haben schlechtere Startchancen als ihre Klassenkamerad(inn)en. Wer nicht alles verstehen und sich nicht richtig ausdrücken kann, wird auch Probleme beim Lesenlernen und Verstehen von Sachaufgaben, beim Schreiben von Aufsätzen und bei der Rechtschreibung haben. Diese Kinder werden überhaupt Mühe haben, dem Unterricht zu folgen und daran aktiv teil zu haben – eine hindernisreiche Schulkarriere scheint unausweichlich.
In Deutschland weist nach Schätzungen ungefähr jedes vierte Kind im Vorschulalter sprachliche Defizite auf. Bis zu zwei Drittel der Kinder mit Migrationshintergrund sind hiervon betroffen, weil Deutsch für sie nicht die Muttersprache ist. Nur gezielte Sprachförderung der Vorschulkinder kann die Chancen dieser Kinder verbessern. Hinzu kommt, dass die Teilnahme am sozialen Leben der Klasse, die Entwicklung von sozialen Beziehungen und Freundschaften mit den sprachlichen Fähigkeiten der Kinder verbunden ist. Auch dies hat Auswirkungen auf ihre Entwicklungsmöglichkeiten.
Welche der zahlreichen Sprachförderungskonzepte, mit denen in den Kindertageseinrichtungen gearbeitet wird, bewähren sich nun aber am ehesten? Dieser Frage widmete sich eine interdisziplinäre Forschergruppe der Pädagogischen Hochschule Weingarten und überprüfte mehrere Jahre die (flächendeckend angebotene) Sprachförderung in baden-württembergischen Kindertageseinrichtungen, um empfehlenswerte Best-Practice-Modelle zu finden. Die Stiftung Ravensburger Verlag trug zu der federführend von der Baden-Württemberg Stiftung geförderten Untersuchung bei.
Prof’in Dr. Diemut Kucharz
Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Pädagogik der Elementar- und Primarstufe, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Kinder, die sprachliche Defizite haben, wenn sie eingeschult werden, haben schlechtere Startchancen als ihre Klassenkamerad(inn)en. Wer nicht alles verstehen und sich nicht richtig ausdrücken kann, wird auch Probleme beim Lesenlernen und Verstehen von Sachaufgaben, beim Schreiben von Aufsätzen und bei der Rechtschreibung haben. Diese Kinder werden überhaupt Mühe haben, dem Unterricht zu folgen und daran aktiv teil zu haben – eine hindernisreiche Schulkarriere scheint unausweichlich.
In Deutschland weist nach Schätzungen ungefähr jedes vierte Kind im Vorschulalter sprachliche Defizite auf. Bis zu zwei Drittel der Kinder mit Migrationshintergrund sind hiervon betroffen, weil Deutsch für sie nicht die Muttersprache ist. Nur gezielte Sprachförderung der Vorschulkinder kann die Chancen dieser Kinder verbessern. Hinzu kommt, dass die Teilnahme am sozialen Leben der Klasse, die Entwicklung von sozialen Beziehungen und Freundschaften mit den sprachlichen Fähigkeiten der Kinder verbunden ist. Auch dies hat Auswirkungen auf ihre Entwicklungsmöglichkeiten.
Welche der zahlreichen Sprachförderungskonzepte, mit denen in den Kindertageseinrichtungen gearbeitet wird, bewähren sich nun aber am ehesten? Dieser Frage widmete sich eine interdisziplinäre Forschergruppe der Pädagogischen Hochschule Weingarten und überprüfte mehrere Jahre die (flächendeckend angebotene) Sprachförderung in baden-württembergischen Kindertageseinrichtungen, um empfehlenswerte Best-Practice-Modelle zu finden. Die Stiftung Ravensburger Verlag trug zu der federführend von der Baden-Württemberg Stiftung geförderten Untersuchung bei.