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DIE KLICKS UND KICKS DER PISA-KINDER

Veröffentlicht am 04.10.2007
Empirische Daten zur medialen Urteilskompetenz Jugendlicher liefert ein Buch, das im Beltz-Verlag in der Edition der Stiftung Ravensburger Verlag erschienen ist. Es ist die vierte Publikation im Rahmen des Forschungsprojekts "Ravensburger Jugend-Medienstudien" der Stiftung Ravensburger Verlag. Eine weitere Veröffentlichung zum Schwerpunkt Frühe Bildung ist geplant.

Was machen Medien mit den Kindern? Was machen Kinder mit den Medien? Was sollen und können Erwachsene tun? In Enquete-Kommissionen, an Stammtischen und bei Elternabenden wird über Jugendliche und ihren "Medienkonsum" diskutiert. Zu viel, zu lang, zu gefährlich? Die empirische Ravensburger Jugend-Medienstudie erlaubt einen präzisen Blick auf die Mediennutzung von 12- bis 16jährigen Mädchen und Jungen in Deutschland und ihre Wertüberzeugungen im Umgang mit Medien. Im Fokus steht das beruhigende Ergebnis, dass Jugendliche sich gegenüber moralischen Fragestellungen zu den Medien durchaus aufgeschlossen zeigen und zum Teil überraschend kompetent sind.
Die Ludwigsburger Wissenschaftler Professorin Dr. Gudrun Marci-Boehncke (Deutsche Literaturwissenschaft /Didaktik) und Professor Dr. Matthias Rath (Philosophie /Medienethik) befragten in ihrer Untersuchung über 1500 Schülerinnen und Schüler aus Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen sowie vergleichend auch in Österreich. Ziel war es, die Medienvorlieben der Kinder zu den konkreten Medieninhalten und zu moralischen Fragestellungen in Beziehung zu setzen.

In 189 abgebildeten und kommentierten Tabellen und Grafiken zeigen die Autoren auf, wie Jungen und Mädchen aus unterschiedlichen Milieus und Bildungszusammenhängen "ihre" Medien wann, wie und vor allem warum nutzen. Dabei wurde die ganze Palette der Lieblingsmedien untersucht, auf der die Jugendlichen sich jeweils als "Experten" fühlen: Musik, Soap, Film, Internet, Handy, Buch, Zeitschrift, Comic, Zeichentrick, PC und Spielkonsole.

Ein Fazit lautet: "Medien sind Teil der jugendlichen Lebenswelt, der in gleicher Weise bereichern wie gefährden kann. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen die Jugendlichen als praktisch kompetente und medienerprobte Nutzer, die sehr wohl zu einer distanzierten und reflektierten Haltung fähig sind." Die Wissenschaftler fordern deshalb Erwachsene und Bildungsinstitutionen auf, Kinder im Umgang mit den Medien zu begleiten, zu orientieren und zu stärken.

Buchtitel

Gudrun Marci-Boehncke / Matthias Rath: Jugend – Werte – Medien: Die Studie. Unter Mitarbeit von Timo Röcker.
Beltz Pädagogik (Stiftung Ravensburger Verlag) 2007, 256 Seiten. Preis 26,90 €
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