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LERNEN DURCH VORBILDER
Veröffentlicht am 11.07.2017Mit 150.000 Euro Anschubfinanzierung fördert die Stiftung Ravensburger Verlag in den ersten drei Jahren die Initiative "Lernkaskade" des gemeinnützigen Vereins und Trägers der freien Jugendhilfe Chancenwerk e. V. an drei Ulmer Schulen. Zum Abschluss des ersten Förder-Schuljahres bewerten die Beteiligten die Ergebnisse als sehr erfolgreich. Bislang 110 Schüler/innen der Ulrich-von-Ensingen-Gemeinschaftsschule, der Albert-Einstein-Realschule und der Elly-Heuss-Realschule profitieren von gezielter Lernförderung in Kleingruppen oder individuell in einzelnen Fächern durch ältere Schüler/innen und Student/innen.
"Lernkaskade" bietet eine Win-Win-Situation für alle
"Dieses Prinzip bietet allen Beteiligten eine Win-Win-Situation", sagt der Rektor der Elly-Heuss-Realschule Eugen Epp. Der Pädagoge berichtet, dass immer mehr förderbedürftige Kinder auf Wunsch der Eltern auf die Realschule kommen, die keine Empfehlung dafür erhalten hatten. Am Ende der 5. Klasse würden zwar grundsätzlich alle Kinder versetzt, allerdings blieben nach der 6. Klasse viele im Grundniveau statt ins M-Niveau der eigentlichen Realschule zu rücken. "Da kann eine Initiative wie Chancenwerk nur Gutes bewirken, ich bin froh, dass unsere Schule sich beteiligen darf", meint der Rektor.
Persönliche Beziehungen fördern Lerneifer und Leistungen
Die Pädagogische Koordinatorin des Ulmer Chancenwerk-Projektes zog mit Schulkoordinator/innen eine Bilanz ihrer Erfahrungen im ersten Projektschuljahr. Hier einige Zitate:
"Die Schülerinnen und Schüler sind begeistert, dass ich selbst Schülerin der Schule war, nun studiere und aus mir etwas geworden ist. Zudem spielt mein interkultureller Hintergrund eine große Rolle in meiner Vorbildfunktion. Es macht den Kindern Mut zu sehen, dass jemand, der eine ähnliche Biografie wie sie selbst hat, es an die Universität geschafft hat."
"Die Kinder können im Chancenwerk Unterrichtsinhalte dadurch besser nachvollziehen, dass ihre Lerntutoren sich in einer ähnlichen Situation befinden. Sie können den Kindern Inhalte so erklären, wie sie es selbst verstanden haben."
"Wir erreichen die Kinder in der Lernförderung auf einer anderen Ebene, da wir Zeit für den Aufbau einer persönlichen Beziehung zu den Kindern mitbringen. Sie kommen oft mit ihren Problemen auf mich zu und möchten wissen, wie sie noch besser lernen können. Sie sprechen aber auch über ganz andere Dinge mit uns, zum Beispiel über Beziehungsprobleme unter Freunden."
"Ich bin selbstbewusster geworden und habe gelernt, frei vor Schulklassen zu sprechen. Insbesondere habe ich mich darüber gefreut, wie schnell die Kinder eine Beziehung zu mir aufgebaut haben. Als ich zwei Wochen krank war, haben sofort alle Kinder nach mir gefragt und wollten erst dann wieder in die Lernförderung kommen, sobald ich auch wieder da bin. Ich habe gemerkt, wie wichtig Bezugspersonen für sie sind."
"Die Schülerinnen und Schüler sind begeistert, dass ich selbst Schülerin der Schule war, nun studiere und aus mir etwas geworden ist. Zudem spielt mein interkultureller Hintergrund eine große Rolle in meiner Vorbildfunktion. Es macht den Kindern Mut zu sehen, dass jemand, der eine ähnliche Biografie wie sie selbst hat, es an die Universität geschafft hat."
"Die Kinder können im Chancenwerk Unterrichtsinhalte dadurch besser nachvollziehen, dass ihre Lerntutoren sich in einer ähnlichen Situation befinden. Sie können den Kindern Inhalte so erklären, wie sie es selbst verstanden haben."
"Wir erreichen die Kinder in der Lernförderung auf einer anderen Ebene, da wir Zeit für den Aufbau einer persönlichen Beziehung zu den Kindern mitbringen. Sie kommen oft mit ihren Problemen auf mich zu und möchten wissen, wie sie noch besser lernen können. Sie sprechen aber auch über ganz andere Dinge mit uns, zum Beispiel über Beziehungsprobleme unter Freunden."
"Ich bin selbstbewusster geworden und habe gelernt, frei vor Schulklassen zu sprechen. Insbesondere habe ich mich darüber gefreut, wie schnell die Kinder eine Beziehung zu mir aufgebaut haben. Als ich zwei Wochen krank war, haben sofort alle Kinder nach mir gefragt und wollten erst dann wieder in die Lernförderung kommen, sobald ich auch wieder da bin. Ich habe gemerkt, wie wichtig Bezugspersonen für sie sind."
Regionaler Chancenfonds gebildet
Zur Finanzierung der seit 13 Jahren erfolgreich verlaufenden Aktivitäten in 65 Schulen von sieben Bundesländern bildet der Verein regionale "Chancenfonds". Pro jüngerem Kind, dessen Eltern einen subventionierten Beitrag leisten, benötigt der Verein jährlich 500 Euro. Mit der Förderung von zwei jüngeren Kindern kann zusätzlich ein älteres Kind an der "Lernkaskade" teilnehmen. Außerdem können damit auch solche Kinder mitmachen, deren Eltern keinen monatlichen Beitrag aufbringen können.