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PREISVERLEIHUNGEN FÜR LEUCHTTURM- UND BUCHPREIS 2014 IN BERLIN
Veröffentlicht am 19.11.2014
Wie entsteht ein Kind im 21. Jahrhundert?
Leihmutter, auch Tragemutter genannt, Eizellenspenderin, Samenspender, künstliche Befruchtung – diese in Deutschland teils illegalen, jedoch international praktizierten Möglichkeiten der "assistierten Empfängnis" führen zu veränderten Familienkonstellationen. "Weltweit gibt es über fünf Millionen durch Invitro-Fertilisation entstandene Menschen. In Deutschland geht jede vierzigste Geburt auf künstliche Befruchtung zurück, und mehr als 100.000 Kinder sollen durch die Samenspende eines Dritten gezeugt worden sein." Professor Dr. Andreas Bernard sprach in seinem Vortrag "Neue Reproduktionstechnologien und die Ordnung der Familie" von einem "neuen Menschenbild" des 21. Jahrhunderts.
Die neuen Möglichkeiten, Kinder zu zeugen und auszutragen, fielen genau in diese Phase hoher sozialer Labilität, erläuterte der Kulturwissenschaftler. "Jedoch wirken sie nicht zerstörerisch, sondern bewahrend. Warum sind in IVF-Kliniken oder Samenbanken die Wände voll mit Fotos von Babys, Kindern und jungen Familien?
Weil das Zuhause mit biologischen oder sozialen Vätern, leiblichen oder Wahl-Müttern, sei es in klassischer Vater-Mutter-Kind-Konstellation, in Regenbogen- oder in Patchwork-Familien immer die entscheidende Komponente für Kinder ist, mögen Spermium, Eizelle, Gebärmutter auch von beliebigen Personen beigesteuert worden sein."
Weil das Zuhause mit biologischen oder sozialen Vätern, leiblichen oder Wahl-Müttern, sei es in klassischer Vater-Mutter-Kind-Konstellation, in Regenbogen- oder in Patchwork-Familien immer die entscheidende Komponente für Kinder ist, mögen Spermium, Eizelle, Gebärmutter auch von beliebigen Personen beigesteuert worden sein."
Mehr Lebensqualität für die überforderte Generation!
Bertram, dessen wissenschaftliche Untersuchungen und Erkenntnisse zum Thema familiäre Lebensqualität demnächst in dem Buch "Die überforderte Generation – Arbeit und Familie in der Wissensgesellschaft" nachzulesen sind, forderte von der Politik, altersflexiblere Karrieremuster zu fördern und scheinbar chaotische Biografien zuzulassen. "Wir benötigen mehr Durchlässigkeit und gesellschaftliche Anerkennung für anders strukturierte berufliche und familiäre Lebensphasen der Menschen. Ein Beispiel: Mit 55 Jahren sollte es möglich sein, sich intensiv um die Enkel zu kümmern oder ein Studium zu beginnen oder Karriere zu machen oder den 15jährigen Sohn und die 14jährige Tochter auf ihrem Bildungsweg zu begleiten."