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BUCHPREIS 2014 FÜR LENA GORELIK UND IHREN FAMILIENROMAN "DIE LISTENSAMMLERIN"

Veröffentlicht am 29.09.2014
Ravensburg /München (29. September 2014). Der Buchpreis 2014 der Stiftung Ravensburger Verlag geht an die Münchener Schriftstellerin Lena Gorelik. Die deutschsprachige Autorin erhält die mit 12.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihren Familienroman "Die Listensammlerin" (Rowohlt Berlin Verlag). Die Stiftungsvorsitzende Dorothee Hess-Maier übergibt den Preis am 17. November 2014 in Berlin. In den Vorjahren 2013, 2012 und 2011 waren die Schriftsteller Doris Knecht, Sten Nadolny und Maja Haderlap mit diesem Buchpreis ausgezeichnet worden.

Begründung der Preisvergabe

"Der Roman "Die Listensammlerin" zeigt Familie von ihrer stärksten und besten Seite. Hier geht es um Herkunft, um Verwandtschaft und Beziehungen, um Lust und Leid daran, um im Privaten gespiegelte Geschichte. Der Zusammenhalt, das Füreinander-Einstehen dieser Familie ist das eigentlich beständige Element in einer rasant sich verändernden Welt. Ob die Romanhelden in der poststalinistischen Sowjetunion oder im marktwirtschaftlichen Deutschland der Gegenwart leben, ändert generations- und gesinnungsübergreifend an der Verbundenheit nichts, die den Kern des Lebensgefühls der Einwandererfamilie ausmacht, von der dementen russischen Großmutter bis zur herzkranken deutschen Urenkelin.
Lena Gorelik ist eine der interessantesten Stimmen der neuen deutschen Literatur. Ihr Roman ist lebendig, auch witzig geschrieben, mit einprägsamen Figuren und Milieus. Noch dazu ist es ein Roman von großer sprachlicher Sicherheit, beeindruckender Fabulierlust und mitreißendem Temperament."

Stiftungs-Buchpreis für familienbezogenen Roman oder Erzählungen

Der zum vierten Mal verliehene Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag soll jährlich den Autor einer deutschsprachigen Publikation erzählender Prosa (Roman, Erzählung, Anthologie) auszeichnen, die maximal zwei Jahre zuvor erschienen ist. Die Preissumme von
12.000 Euro erhält entsprechend der Zielsetzung des Preises eine Schriftstellerin oder ein Schriftsteller, "der mit literarischen Stilmitteln ein zeitgenössisches Bild der Familie zeichnet". Darin heißt es weiter:
"Ausgezeichnet wird ein Buch, das auf dem geistigen Niveau der Zeit die inneren Kräfte des Lebensmodells Familie und deren Dynamik anschaulich macht, was aktuelle Problemthemen einschließt. Die Bedeutung der Familie in der Gesellschaft steht im Mittelpunkt des Interesses der fiktionalen Handlung. Das Buch vermittelt erzählerisch Konfliktlösungen oder Lebensbeispiele, die einen Beitrag zur familiären Wertebildung leisten."

Die Autorin Lena Gorelik

Lena Gorelik, geboren 1981 in Leningrad (heute Sankt Petersburg), kam 1992 mit ihrer russisch-jüdischen Familie als "Kontingentflüchtling" nach Deutschland. Sie besuchte die Deutsche Journalistenschule in München und absolvierte den Masterstudiengang Osteuropastudien. Ihr Debütroman "Meine weißen Nächte" (2004) war ein Publikumserfolg. Ihr Roman "Hochzeit in Jerusalem" (2007) stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Nach "Lieber Mischa, Du bist ein Jude" (2012) ist "Die Listensammlerin" ihr vierter Roman. Lena Gorelik, die mit ihrer Familie in München lebt, verfasste außerdem die Sachbücher "Sie können aber gut Deutsch" (2012) und "Verliebt in Sankt Petersburg" (2008).


Die Berater und Entscheider

Bei der Entscheidung für den Buchpreis lässt sich die Stiftung von verschiedenen Fachleuten aus Literaturkritik und Buchhandel beraten. Im Jahr 2014 waren dies Dr. Uwe Wittstock (Focus), Sandra Kegel (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Ellen Pomikalko (Buchmarkt), Dr. Ulrich Weinzierl (Die Welt), Margarete und Michael Riethmüller (RavensBuch) und Andrea Reidt (Freie Journalistin).

Buch- und Leuchtturm-Preisverleihungen im November in Berlin

Die Preisverleihung findet am 17. November 2014 in der Berliner Landesvertretung Baden-Württemberg statt. Bei dieser Gelegenheit wird auch die zweite Auszeichnung der Stiftung Ravensburger Verlag überreicht: der mit 8.000 Euro dotierte "Leuchtturm-Preis 2014 für vorbildliches Engagement im Sektor familiäre, institutionelle oder ehrenamtliche Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen". Er geht an den Hamburger Sozialunternehmer Volker Baisch, der ehrenamtlich das Projekt "Väternetzwerk" als Plattform für Väter in mehreren großen Unternehmen schuf. Anlässlich der Preisverleihungen spricht diesmal der Kulturwissenschaftler und Journalist Dr. Andreas Bernard, Autor des Buches "Kinder machen".

Lena Gorelik:
Die Listensammlerin. Roman.
Rowohlt Berlin Verlag 2013.
358 Seiten. Hardcover 19,95 Euro, ebook 16,99 Euro
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