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LEUCHTTURM-PREIS 2014 DER STIFTUNG RAVENSBURGER VERLAG FÜR HAMBURGER SOZIALUNTERNEHMER UND SEIN VÄTER-NETZWERK
Veröffentlicht am 23.09.2014
Peer Group für Väter
Der Leuchtturm-Preis der Stiftung Ravensburger Verlag wird alljährlich vergeben und nicht öffentlich ausgeschrieben. Die Stiftungsvorsitzende Dorothee Hess-Maier erklärte zur Auswahl des Preisträgers 2014:
"Der Familienvater und Sozialunternehmer Volker Baisch ist der Begründer eines erfolgreichen Netzwerkes für Väter und als Sozialunternehmer gibt er Impulse für eine wichtige gesellschaftspolitische Entwicklung. Erstens: Durch das Netzwerk kann sich eine betriebsinterne Lobby der Väter bilden, das ist etwas Neues, denn Mütter und Väter wurden bislang meist allein gelassen mit dem Problem, Beruf und Familie zufriedenstellend zu vereinbaren. Damit Männer besser mit einem veränderten Rollenbild im Alltag zurechtkommen, benötigen sie Vorbilder, Kollegen, Freunde mit den gleichen Fragen und Problemen – eine Art Peer Group. Zweitens: Allgemein beklagt die Wirtschaft einen Fachkräftemangel. Personalverantwortliche wissen heute, dass qualifizierte Frauen nicht zu haben sind, wenn ihre Männer bei der Familientätigkeit nicht mitziehen. Gleichzeitig wünschen sich auch Männer mehr Beteiligung am Familienleben. Ihr Selbstbild als Allein-Versorger hat sich zugunsten eines partnerschaftlich tätigen Familienvaters verschoben. Die Generation der 30- bis 50jährigen steht unter enormem Druck, diese "Rush-Hour-Lebensphase" zu bewältigen, ohne dass der Wunsch nach einer Familie auf der Strecke bleibt. Es ist erwiesen, dass viele Frauen auf Kinder verzichten, weil sie keine Männer finden, die ihren Part bei Erziehung, Haushalt und Alltagsorganisation übernehmen wollen oder können."
"Der Familienvater und Sozialunternehmer Volker Baisch ist der Begründer eines erfolgreichen Netzwerkes für Väter und als Sozialunternehmer gibt er Impulse für eine wichtige gesellschaftspolitische Entwicklung. Erstens: Durch das Netzwerk kann sich eine betriebsinterne Lobby der Väter bilden, das ist etwas Neues, denn Mütter und Väter wurden bislang meist allein gelassen mit dem Problem, Beruf und Familie zufriedenstellend zu vereinbaren. Damit Männer besser mit einem veränderten Rollenbild im Alltag zurechtkommen, benötigen sie Vorbilder, Kollegen, Freunde mit den gleichen Fragen und Problemen – eine Art Peer Group. Zweitens: Allgemein beklagt die Wirtschaft einen Fachkräftemangel. Personalverantwortliche wissen heute, dass qualifizierte Frauen nicht zu haben sind, wenn ihre Männer bei der Familientätigkeit nicht mitziehen. Gleichzeitig wünschen sich auch Männer mehr Beteiligung am Familienleben. Ihr Selbstbild als Allein-Versorger hat sich zugunsten eines partnerschaftlich tätigen Familienvaters verschoben. Die Generation der 30- bis 50jährigen steht unter enormem Druck, diese "Rush-Hour-Lebensphase" zu bewältigen, ohne dass der Wunsch nach einer Familie auf der Strecke bleibt. Es ist erwiesen, dass viele Frauen auf Kinder verzichten, weil sie keine Männer finden, die ihren Part bei Erziehung, Haushalt und Alltagsorganisation übernehmen wollen oder können."
Väter am Herd: Wie sag‘ ich‘s meinem Chef?
"Väterpolitik ist die beste Familienpolitik, nützt den Frauen und dient der Rekrutierung von Fachkräften", lautet das Credo von Volker Baisch. Der studierte Soziologe und Pädagoge gründete vor mehr als einem Jahrzehnt einen Väter-Verein und verwirklichte eine Coaching-Idee. In Hamburg gab es zwar zu diesem Zeitpunkt 34 Elternschulen, jedoch keine mit einem Angebot für Väter. Baisch platzierte ein erfolgreiches Pilotprojekt in einer dieser Schulen mit Väter-Beratung zur Geburtsvorbereitung, Elternzeit, zielgerichteter Gesprächsführung mit dem Vorgesetzten in Sachen Familie. Von 2006 an beriet er Unternehmen und gründete schließlich die gemeinnützige Unternehmensberatung Väter gGmbH, in der auch Trendstudien und Meinungsumfragen erstellt werden. Das bundesweite Väternetzwerk realisierte Volker Baisch dann 2011 in enger Zusammenarbeit mit der Commerzbank und dem Berater Harald Seehausen in Unternehmen der Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg.
Teilzeit für beide Eltern statt Burnout und Scheidung
Volker Baisch: "Arbeitgebern fehlt nicht selten das Bewusstsein dafür, dass qualifizierte Frauen nur dann zu finden sind, wenn ihre Männer ihnen familiär den Rücken freihalten. Viele Männer fühlen sich im Beruf in ihrer Vaterrolle nicht ernst genommen und verschweigen ihr Bedürfnis, Zeit mit den Kindern zu verbringen." Väter und Mütter litten immer häufiger an Burnout und Energieverlust, weil sie ihre Berufs- und ihre Familientätigkeit nicht durch beiderseitige Teilzeitarbeit splitten könnten.
Väter wünschen sich mehr Zeit für die Familie
Wie die Meinungsumfrage "Wunschväter Report 2014" der Väter gGmbH (gemeinsam mit der Besser Betreut GmbH) ergab, haben sowohl Frauen als auch Männer das Ideal eines in Teilzeit arbeitenden, partnerschaftlich organisierten Familienvaters. "Familien mit kleinen Kindern brauchen mehr Zeit; das Modell der doppelbelasteten Karrierefrau hat sich nicht bewährt, sondern hat im Gegenteil zu vielen Scheidungen und Erschöpfungszuständen geführt", sagt Baisch.
Preisverleihung am 17. November 2014 in Berlin
Der Leuchtturm-Preis der Stiftung Ravensburger Verlag wird am 17. November 2014 in Berlin überreicht. Bei diesem Anlass wird auch der diesjährige Buchpreis der Stiftung für einen herausragenden Familienroman übergeben. Anlässlich der Preisverleihungen spricht der Kulturwissenschaftler Andreas Bernard, Autor des Buches "Kinder machen".