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LICHTBLICKE IM KRANKENHAUS

Sie helfen Kindern und Jugendlichen mit Ablenkung vom Klinikalltag: Die Ehrenamtlichen des Vereins HerzCaspar bekommen den Leuchtturmpreis Ehrenamt 2022 der Stiftung Ravensburger Verlag.

Veröffentlicht am 26.09.2022

Der Verein HerzCaspar aus Hamburg und Bonn erhält den mit 12.000 Euro dotierten Leuchtturmpreis Ehrenamt 2022 der Stiftung Ravensburger Verlag. Fernanda Gräfin Wolff Metternich und Xenia von Schiller unterstützen mit einem Besuchsdienst junge erkrankte Menschen und holen sie gemeinsam mit 50 Ehrenamtlichen aus Einsamkeit und Isolation bei Krankenhausaufenthalten. Damit setzen die Schwestern den Wunsch ihres Bruders Caspar von Schiller um, der 2014 nach langer Herzkrankheit im Alter von 20 Jahren verstarb. Die Auszeichnung wird am 21. November 2022 in Berlin im Rahmen einer Fest-Veranstaltung verliehen.
Fernanda Gräfin Wolff Metternich und Xenia von Schiller
Fernanda Gräfin Wolff Metternich (li.) und Xenia von Schiller (re.)
Den oft eintönigen Klinik-Alltag von jungen Patientinnen und Patienten etwas farbenfroher gestalten: Das ist die Mission von Fernanda Wolff Metternich (31), Xenia von Schiller (27) und rund 50 Ehrenamtlichen, die sich bei HerzCaspar engagieren. Denn für junge Erwachsene, die lange im Krankenhaus oder Rehazentrum sind, gibt es hier kaum Ablenkung, wie Fernanda Wolff Metternich weiß: „Zu Kindern kommen Klinikclowns, zu Erwachsenen der Besuchsdienst. Bei Jugendlichen ist da eine Lücke.“ Diese Leerstelle will der 2017 gegründete Verein HerzCaspar füllen.
Buddy Lara beim Krankenbesuch
Besuch am Altonaer Kinderkrankenhaus
Unter dem Motto „Mit Aktion auf Station“ basteln, spielen und kochen die 18- bis Mitte-30-jährigen Ehrenamtlichen im Krankenhaus beispielsweise mit den Patientinnen und Patienten. Auch in der Pandemiezeit hielt HerzCaspar den Kontakt: So trafen sich Kinder und Jugendliche und deren Geschwister regelmäßig per Zoom mit „ihren“ Buddies. Virtuelle Quiz-Formate, Lesungen und Bastelaktionen gelangten so auf digitalem Weg ans Krankenbett – auch zu denjenigen, die ambulant zu Hause waren. („Buddies“ heißen im Verein die 20 Mitglieder, die direkt im Kontakt mit jungen erkrankten Menschen stehen.) Derzeit kooperieren Kliniken in Hamburg, Berlin, Bielefeld und – ganz neu – in Gießen mit HerzCaspar. Die Ehrenamtlichen stehen mit weiteren Krankenhäusern in Kontakt: „Wir haben bereits viel erreicht und freuen uns, bald an weiteren Orten deutschlandweit aktiv zu sein“, sagt Xenia von Schiller.

Die Vision von Caspar von Schiller

Die Idee, für Kinder und Jugendliche während ihres Klinikaufenthalts Lichtblicke zu schaffen, stammt von Caspar von Schiller. Er erlebte als Jugendlicher durch eine Herzerkrankung, wie kräftezehrend ein langer Krankenhausaufenthalt sein kann, und wünschte sich Abwechslung vom Klinikalltag. Anderen jungen Patientinnen und Patienten, die sich oft einsam und isoliert fühlten, wollte er Ablenkung ermöglichen und sie auf andere Gedanken bringen. Caspar konnte leider nicht mehr miterleben, wie aus seinen Ideen Realität wurde: Im April 2014 verstarb er 20-jährig in Hamburg an den Folgen von Abstoßungserscheinungen nach einer Herztransplantation. Seine Familie und Freundinnen und Freunde haben mit der Gründung des Vereins HerzCaspar „Caspars Vision zum Leben erweckt“, so seine Schwester Fernanda Wolff Metternich.
Das Team von HerzCaspar formt ein Herz
Das Team von HerzCaspar

Der Leuchtturmpreis Ehrenamt der Stiftung Ravensburger Verlag

Die Stiftung Ravensburger Verlag vergibt den Leuchtturmpreis jährlich für vorbildliches Engagement im Sektor familiäre, institutionelle oder ehrenamtliche Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Im Fokus stehen dabei Kinder und Familien sowie familiäres Leben im weitesten Sinne in der gegenwärtigen Gesellschaft in Deutschland. Fernanda Wolff Metternich und Xenia von Schiller von HerzCaspar bekommen die Auszeichnung am Montag, den 21. November 2022 im Rahmen einer Fest-Veranstaltung vor geladenen Gästen in Berlin überreicht.

Caspar von Schiller

Foto: HerzCaspar e. V.
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